Kickers-Knaller am Bieberer Berg: Regionalliga-Südwest-Klub Kickers Offenbach hat Cheftrainer Ersan Parlatan mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden.
Parlatan hatte das Amt an der Seitenlinie am 12. Oktober übernommen. Alfred Kaminski, Leiter des OFC-Leistungszentrums, wird zunächst bis zum Saisonende als Cheftrainer übernehmen.
Doch es bleibt nicht nur bei der Parlatan-Entlassung: OFC-Geschäftsführer und -Sportchef Matthias Georg hat dem Präsidium nach intensiver Abwägung mitgeteilt, dass er eine Freistellung des Cheftrainers inhaltlich nicht unterstützen und daher nicht mittragen kann. Infolgedessen haben beide Seiten auf Wunsch von Georg einvernehmlich vereinbart, die Zusammenarbeit nicht über die Saison hinaus fortzusetzen. Matthias Georg wird die Geschäftsführung des OFC in den kommenden Wochen fortführen, bis ein Nachfolger installiert wurde.
"Wir bedauern die Trennung zum Saisonende von Matthias Georg sehr, denn er hat hier vom ersten Tag an eine seriöse und transparente Arbeit abgeliefert und sowohl im sportlichen als auch im kaufmännischen Bereich sehr wertvolle Entwicklungen angestoßen und Strukturen geschaffen. Seine Entscheidung können wir nicht in allen Punkten nachvollziehen, sie zeugt jedoch von Charakter und Konsequenz. Letztlich tragen wir jedoch eine Gesamtverantwortung für Kickers Offenbach. Die sportliche Entwicklung in den letzten Monaten war aus unserer Sicht alarmierend und so nicht mehr tragbar", wird Joachim Wagner, OFC-Präsident, zitiert.
Sechs Spieltage vor Schluss liegen die Offenbacher fünf Punkte hinter Tabellenführer SSV Ulm zurück. Dabei haben die Kickers ein Spiel mehr als die Ulmer Spatzen absolviert. Einmal mehr wird der OFC das Ziel Aufstieg in die 3. Liga wohlmöglich verpassen.
"Ich habe mir die Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht. Letztlich bin ich hier jedoch angetreten, um mit Kontinuität und Ruhe auch durch sportliche Krisenzeiten hindurch etwas Nachhaltiges aufzubauen, so wie es auch in Steinbach gelungen ist. Den vorgetragenen Wunsch des Aufsichtsrats nach einer Freistellung des Cheftrainers kann ich mit meinen Erkenntnissen über die Gründe des aktuell ausbleibenden Erfolgs nicht in Einklang bringen. Daher sind unsere Sichtweisen für das Arbeiten in der kurz- und mittelfristigen Zukunft nicht mehr deckungsgleich und dann ist eine Trennung im Sinne des OFC, der immer über jeder einzelnen Person steht, die beste und konsequente Lösung", sagt der scheidende Sportchef Georg in einer Vereinsmitteilung.